Hochverehrte Leserschaft,
das Jahr schwänzelt dem Ende zu, es wird nie wieder ein 2017 geben. Für die einen beruhigend, für die anderen erschütternd. Aber im Grunde: Egal.
Denn wichtig ist das hier und jetzt ja wohl nicht zu nehmen.
Oder etwa doch?
Bevor der Zeiger auf die 8 schnalzt hätten wir noch einen deftigen Rückblick voller Neuigkeiten im Ärmel.
Gleich zwei neue Videos aus der JULIKAPELLE. Vom nach wie vor noch 2017 erscheinenden Album „SYNKRON?“.
Die 7V-Blackbox hatte Besuch von einem Mann, wie er passender nicht passen könnte: BROTHER GRIMM. Der spielt Oden in Fuckmoll, schichtet Gitarrenschleifen und singt mit einem Timbre irgendwo zwischen Bowie und Scott Walker bis die Seele bebt. Den Titelsong seines in Christiania eingespielten Albums „Home today, gone tomorrow“ gibt er in einer Version, die Sogwirkung entfaltet, hat man sich erstmal darauf eingelassen.
Aus Syrien kam Wochen zuvor ein ganz anderer Studiogast. SALEM JAZA. Mit seinem Arabischen Medley stellt er uns die Oud vor. SALEM lebt und studiert in Braunschweig. Musik ist für ihn eher so etwas selbstverständliches. „Wenn Du bei uns zuhause irgendwo spielst, dann stehen die Leute nicht da und gucken Dir zu. Sie schnippen mit, oder stimmen in den Gesang ein, klatschen in die Hände. Das ist vollkommen normal.“ Bei seinen ersten Auftritten in Hannover musste der Oud- und Perkussionbegnadete erstmal kapieren dass es kein Zeichen von Kritik ist, wenn die Leute da hocken und sich kaum rühren. Sie hören halt einfach zu. SALEM zuhören könnt ihr hier:
U.A haben endlich das zauberhafte Video zu „Eislaufen“ ins Netz gehängt! Erdacht, gefilmt, geschnitten von CHRISTIAN HAHN. Mit echtem Schnee und Szenen aus der Hood um die Gutleutstraße 17A. In dessen obersten Stock einst Vonklegende V.B. KÜHL sein Kopfkissen knautschte. Und das unvergessene Album „17A“ produzierte.
Und zu allergutester Letzt ist die Veröffentlichung des neuen Albums von THE BIG SWAMP auf weltweite Beachtung gestossen.
Der mann aus ton hat hineingehorcht:
„I’m drunk since days, got an aching head
I’m a shame for my mum but guess what - she’s dead”
Wenn Jan Strobel diese Zeilen im Song “win and go” von den Hildesheimer Bluesheimern THE BIG SWAMP singt, ist das –leider- kein abgedroschenes Southern-Rock Klischee.
Lediglich künstlerische Verarbeitung eines traurigen Ereignisses.
Die Zeit vor und unweigerlich auch während der Aufnahmen zum neuen Album „Come over, come home“ war für die Band keine leichte. Selbst erfolgreiche Konzerte können manchmal kein Trost sein. Dass die Musik nicht einfach ein Neuaufguss des ersten Albums ist zeigt, dass THE BIG SWAMP miteinander gewachsen sind. Freilich bleiben sie sich dabei treu, die 4 Flanellkarierten Herren. Aber sie wollen definitiv mehr.
So ist das Titelstück ein roher, Dreckstrotzender Grungeblues, aufgerissen von Jan’s verzerrter Mundharmonika, ein zuhause beschwörend, dass sich nicht mehr anfühlt wie das Zuhause, dass es mal war. Alkohol, liebliche Betäubung, taucht -neben anderen Betäubungsmitteln- immer wieder in Strobel’s Zeilen auf.
Kein Zweifel, die Southern-Rock Farbe, die THE BIG SWAMP auftragen, hat eine extrasumpfige Note. Eindringlich, fiebrig, dreckig.
Vor dem inneren Auge würgt & schlägt Dennis Krastinat den Hals seiner abgeranzten Stratocaster als hätt er’s mit ner Sumpfphyton zu tun, die er seinem Sänger vom Hals halten müsse.
Ein grimmiger Basswena und der wuchtige Axel „Acki“ Gerke kochen dazu an ihren kupfernen Rhtyhmuskesseln. Die bärtigen Gesichter mit Voodootribals bemalt. Vermutlich. Rock’n Roll can save us all. Mit dem epischen „Dying all alone“ begeben sie sich schließlich auf die dunkle Seite des Mondes – und die ist bei THE BIG SWAMP freilich eine düstere Sumpflandschaft. Mit Treibsandfallen. Irgendwo da draussen Jan, mit seinem kratzenden Mikrofon. Und die Leere, die ein Mensch hinterlässt, das unfassbare verstehen - „and it’s getting cold these days, winter’s coming way to soon. I am hiding from the sun, in the darkness of my room”.
Das Album wurde im Frühjahr 2017 im 7V-Studio aufgenommen und ist ab sofort als CD im freundlichen Digipac oder als download zu haben
So gebt 8, 2018 kommt!
Mit Vervielfältigungen noch und nöcher!
Seid bereit aber entspannt Euch!
Nichts ist größer als wir alle!
Euer
der mann aus ton
Musik ist wichtig, Musik kommt zuerst!
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